Lebensmittel
für alle oder für die Tonne?
letztes Update
08.11.2023
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Wo denken Sie, entsteht der meiste vermeidbare Lebensmittelabfall?
Reduzierte Lebensmittel-
abfälle sind doppelt sinnvoll.
Dadurch können wir einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und Geld sparen. Der österreichische, durchschnittliche CO2-Fußabdruck ließe sich durch weniger Lebensmittelverschwendung um 2 % reduzieren.[8] Drei grundlegende Tipps dafür sind: Planen, Kontrollieren und Verwerten.[9]
Planen der Einkäufe
- „Einkaufszetteltreue“, keine Spontankäufe
- Verzicht auf Mengenrabatte: Hier sind wir aber nicht nur wir als Konsument:innen in der Verantwortung, sondern auch die Unternehmen, weniger derartige Angebote zu machen.[10]
Genießbarkeit kontrollieren
- Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) kein Ablaufdatum, sondern ein Qualitätsversprechen der Hersteller ist.[11]
- Aussehen, Geruch und Geschmack prüfen. Man staune: Oft sind verpackte Lebensmittel sogar Wochen über das MHD hinaus genießbar.[12]
Restlose Verwertung von allem Verwertbaren:
- Herstellen von Suppenwürze aus Zwiebelschalen und Karottengrün
- Einkochen von Gemüse und Obst
- spontane Resteverwertung mit Freund:innen.
Die Möglichkeiten sind schier unendlich. Das Internet oder auch zahlreiche Bücher sind voller Tipps, kreativer Ideen und Rezepte.
[8] vgl. Penker et al., 2022, S. 9, Berechnung anhand mein-fussabdruck.at, 2023
[9] vgl. Obersteiner & Luck, 2020, S. 9ff.
[10] vgl. Penker et al., 2022, S. 9
[11] vgl. Obersteiner & Luck, 2020, S. 13
[12] Eine eindeutige Auskunft, wie lange spezifische Lebensmittel genießbar sind, kann an dieser Stelle nicht gegeben werden. Im Zweifel ist das Lebensmittel zu entsorgen. Bei Fleisch sollte das Verbrauchsdatum beachtet werden.
Eine Bewegung gegen Essensverschwendung
Essen ist notwendig. Die große Herausforderung der Zeit ist der zunehmende Außerhauskonsum von Lebensmitteln, Lieferungen und Take-Away.[13]
Dies ist ressourcenaufwendig: Verpackungen, Transporte und entsprechende Mengen an Lebensmitteln, die industriell hergestellt werden müssen. Damit gehen Lebensmittelabfälle einher.[14]
Einen Trend dagegen zeigt die Slow Food-Bewegung auf. Im Zentrum steht wieder der Genuss von guten, fairen sowie leistbaren und ökologischen Lebensmitteln.[15]
Was also tun?
Eine Idee wäre, gemeinsam zu kochen und zu essen. Dabei gibt es verschiedene Beispiele, die gleichzeitig auch auf unterschiedliche Lebenssituationen angepasst werden.
Die Idee der „Küche für alle“ ist es, ein niederschwelliges Gericht auf Spendenbasis anzubieten. Die Motive sind dabei gerettete Lebensmittel zu verarbeiten, einen sozialen Treffpunkt zu schaffen oder um gute Lebensmittel oder Gerichte kennenzulernen, die man vielleicht nicht selbst zubereiten kann.[16]
Ein bekannt gewordenes Format gegen Lebensmittelverschwendung ist auch die „Disco-Suppe“: Am 29. April 2023 stand der „Welt-Disco-Soup-Day“ unter dem Motto„Save our Food – Save our Planet“.[17]
Food-Saver und Food-Sharer organisieren auch des Öfteren Zusammenkünfte, bei denen gerettete Lebensmittel von Märkten oder Restaurants geteilt werden.[18]
Im Hinterkopf sollte man aber haben: Der Einkauf mit Auto wirkt sich bis zur Hälfte auf den CO2-Fußabdruck des Einkaufs aus.[19]
Grafik: David Steinwender, CC0
Die Kantine, ein Lebensmittelretter
Mit zunehmender Außer-Haus-Konsumation kommt der Gastronomie eine zentrale Rolle punkto Lebensmittelabfällen zu – egal ob Gasthaus oder Firmenkantine, kleine Küche oder Großküche. Für sie ist es eine besondere Herausforderung, die Nachfrage vorab zu kennen.
Gleichzeitig fallen weggeworfene Lebensmittel bei den Entsorgungskosten ins Gewicht.
Ein paar Tipps kann man von den Konsumempfehlungen für Haushalte ableiten:[20]
Portionsgrößen bzw. Tellergröße[21] anpassen – besser die Möglichkeit für einen Nachschlag anbieten
Die zusätzliche Verrechnung von Speisen, die übrig bleiben – insbesondere bei Buffets. („Pay-As-You-Throw”-Prinzip)
Weniger Auswahl, dafür umso überzeugender im Geschmack
Mitwirken bei Foodsharing
Vorbestell-Boni, um die zubereitete Menge abzuschätzen
Restl-Gerichte als Spezialitäten vermarkten
Die großen Hebel der Gemeinde: Öffentliche Beschaffung
Nicht nur die private Gastronomie ist mit ihrer Nachfrage ein Hebel, sondern auch die öffentliche Beschaffung.[22] Sie kann entsprechende Ausschreibungskriterien hinsichtlich der Zutaten festlegen, z. B. einen höheren Anteil von pflanzlichen und biologischen Produkten in Speisen. Darüber hinaus können Informationen und Kampagnen dabei helfen, die Nachfrage nach klimafreundlichen Angeboten wie z. B. einen Klimateller zu erhöhen.
Zusätzlich kann sie auch Initiativen, z. B. Foodsharing, unterstützen, indem Räume oder Infrastruktur für Lebensmittelretten zur Verfügung gestellt werden. In diesem Zusammenhang kann die Gemeinde auch unterstützen, das Foodsharing vom Vorurteil der Bedürftigkeit zu befreien. Gleichzeitig kann sie auch eine aktive Rolle dabei spielen, bedürftige Menschen, die sich gute Lebensmittel tatsächlich nicht leisten können, zu unterstützen. Dazu braucht es innovative Lösungen,[23] da die Sozialmärkte mittlerweile auch schon an ihren Grenzen stoßen.[24]
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